Juliane Duda und Simon Menner
space untitled
17. Januar bis 21. Februar, 2009
Eröffnung
Freitag, 16. Januar, 19-22Uhr
In der Ausstellung ‚space untitled’ geht es um namenlose Orte und ihre spezielle Präsenz am Rande der Gesellschaft.
Juliane Duda setzt ihre Bilder aus Versatzstücken zusammen, die sie vielen einzelnen Videostills entnimmt. Der Bildaufbau ist annähernd logisch aber eben nicht ausschliesslich, so dass fast unweigerlich ein Moment der Desorientierung folgt. Innerhalb der Bilder entstehen Verzerrungen, Pixelierungen und Artefakte – Strukturen also, die Medialität widerspiegeln, aber auch die Idee der Störung. Duda’s Videoaufnahmen entstehen fast immer im Osten der Republik und tendenziell an Orten die vergessen, verlassen und unzugänglich sind.
Auch Simon Menners Arbeiten thematisieren das Unzugängliche. Seine gross-formatigen Fotografien dokumentieren in klassisch-dokumentarischer Weise das stille Nachtleben namenloser Strassen in der Metropole Chicago im Nord-Osten der U.S.A. Dabei geht es Menner jedoch nicht um glitzernde Fassaden bzw. deren Repräsentationsflächen, sondern um das, was sich im Hintergrund abspielt. Sein Blick richtet sich auf die endlos langen Gassen hinter den Gebäuden, die tatsächlich keinen Namen haben und gewöhnlich lediglich von Müllabfuhr und anderen Dienstleistern befahren werden. Diese Orte existieren, nächtlich hell erleuchtet, inmitten der Stadt und fristen doch ein Schattendasein.
Beiden Arbeiten gemein ist ein ähnlicher Einsatz der Zentralperspektive, der den Blick verstärkt ins Zentrum des Bildes zieht ohne dort jedoch den wesentlichen Bildinhalt zu präsentieren. Bei Juliane Duda findet man sich in einem verzerrten, visuell überhöhtem Raum wieder, der Realität allgemein, auch die eigene, in ein neues Selbstverständnis kippt. Bei Simon Menner hingegen verkehrt sich die auf einen kleinen Punkt in der Mitte des Bildes geführte Zentralperspektive irgendwann ins Gegenteil. Man verliert den Überblick und so haftet allem, was abgebildet ist, eine Gleichförmigkeit an, die fast schon abstrakt anmutet.
Zur Ausstellung erscheint eine Postkarten Edition mit 2 Motiven. |