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Christian von Steffelin
Palast
25. Oktober bis 13. Dezember, 2008

Eröffnung
Freitag, 24. Oktober, 19-22Uhr

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Christian von Steffelin lebt seit 1993 in Berlin und dokumentiert seither die einschneidenden Veränderungen, die sich seit der Wende vor allem im Ostteil der Stadt zutragen. Ihn interessieren besonders die temporären Stadien dieser Entwicklung und so entstehen Langzeitstudien einzelner Orte und Stadträume. In seinen Bildern fängt er die besondere Atmosphäre solcher Orte an einem Schnittpunkt ihrer Existenz ein um so nach dem Wesen der Vergänglichkeit zu suchen.

Seit 1994 fotografiert von Steffelin den Palast der Republik. Die Diskrepanz zwischen Vergangenheit und Gegenwart wird hier besonders spürbar. Verlassene Orte besitzen eine eigentümliche Kraft, die sich vor allem in Bildern potenziert. Sie strahlen Melancholie oder auch Unbehagen aus. Christian von Steffelin dokumentiert den Wandel einer einst imposanten Machtzentrale.

Einzigartig in seiner Konzeption, war der Palast der Republik sowohl als Repräsentanten- als auch als Volkshaus angelegt. Neben dem Plenarsaal gab es u.a. offen zugängliche Restaurants, eine Milch- und eine Mokkabar, eine Galerie für zeitgenössische Kunst, einen Grossen Saal für kulturelle Veranstaltungen, sowie eine Bowlingbahn. Mitte der 70er Jahre zeigte sich die damals noch junge DDR weltoffen. So ein Haus wäre heute, im Zeitalter von Terroranschlägen, wohl kaum noch denkbar.

Nach der Wende wurde der Palast der Republik nach einer letzten Sitzung im Volkskammersaal wegen Asbestbelastung, so die offizielle Begründung, geschlossen. Das war 1990. Seither stirbt der Palast einen langsamen Tod. War anfangs noch von Sanierung die Rede, wurden schnell Stimmen laut, die den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses forderten, das hier bis 1950 stand, bevor es auf Befehl von Walter Ulbricht trotz weltweiter Proteste gesprengt worden war. Das Stadtschloss war über fünf Jahrhunderte Machtzentrum des preussischen und später des wilhelminischen Reiches gewesen, war aber in den Weltkriegen stark beschädigt worden.

Mittlerweile ist der Palast der Republik fast komplett abgetragen. Nach dem Abriss wird dort in 2009 vorläufig eine Rasenfläche angelegt. 

Anlässlich des Monats der Fotografie zeigt berg19 raum für fotografie eine Auswahl von Palast Bildern, die hauptsächlich vor der Asbestsanierung bis 1996 entstanden sind.

Zur Ausstellung erscheint eine Postkarten Edition mit 4 Motiven.