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Gabriele Worgitzki
Flashback
kuratiert von Jana Hyner
28. Februar bis 8. April, 2009

Eröffnung
Freitag, 27. Februar, 19-22Uhr

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Die Zeit läuft naturwissenschaftlich gesehen nach vorn. Der Mensch allerdings befindet sich in einem subjektiven Zeitkontinuum, in dem es ein Vorher und ein Nachher neben dem Jetzt gibt. Es gehört zu unserer Erfahrung, dass der Körper sich mit der Zeit weiterbewegt, während man Erlebtes oder Bevorstehendes reflektiert. Pausenlos drängen sich Gedankenströme auf und den begleitenden Erinnerungen oder Gefühlszuständen kann man sich nicht entziehen. Die Aufmerksamkeit richtet sich auf die Gegenwart, wird aber unablässig durch verschiedene Erinnerungsschichten überlagert.

Die Ausstellung Flashback von Gabriele Worgitzki beschäftigt sich in Fotografie und Zeichnung mit Erinnerungsschichten. Die gezeigten Werke gehören zu der fotografischen Serie begehbare zeit und der zeichnerischen Serie begehbare räume.

Die Kulisse für Gabriele Worgitzkis Arbeiten ist das unspektakuläre urbane Revier. Die Künstlerin beobachtet, wie die Menschen sich durch den Stadtraum bewegen, wie sie ihn nutzen, aber sie kommentiert ihr Verhalten nicht. Die Hintergrundpartien der digital nachbearbeiteten Fotografien sind mit einer Lochbildkamera aufgenommen und durch die lange Belichtungszeit geben die Aufnahmen nicht einen Moment, sondern einen zeitlichen Ablauf wieder. In Gabriele Worgitzkis Konstruktion unbekannter Bildwelten wird die fragmentierte Zeit erfahrbar.

Die Fotografien und Zeichnungen entstehen in unmittelbarer Abhängigkeit voneinander, wobei das Wahrnehmungsspektrum der beiden Medien sich annähert. So werden Elemente aus den Fotografien als Vorlage für die Tuschezeichnungen genutzt und die Fotografien mit ihrer Kombination aus scharfen und unscharfen Ebenen haben einen explizit malerischen Ausdruck. Gabriele Worgitzki setzt die Fotografie als Realitätszitat im Dialog mit der Zeichnung und als Mittel der Erkundung ein. Doch während die Menschen auf den Fotografien von der Stadt wie von einer Kapsel umschlossen sind, müssen sie auf den Zeichnungen ohne diesen Schutz auskommen.

Jana Hyner